Corona-Pandemie beeinträchtigt Brauchtumspflege
07.08.2020-056Regierungspräsident Axel Bartelt im Gespräch mit der Spitze des Bayerischen Trachtenverbands über die Auswirkungen auf Vereine und Veranstaltungen
Regensburg. Die Corona-Pandemie trifft die Kulturbranche - und damit auch die Trachtenvereine - hart: Traditionsveranstaltungen wie u.a. der über 600 Jahre alte Bad Kötztinger Pfingstritt, stehen nur exemplarisch für eine Vielzahl an traditionsreichen Festen, Feiern aber auch Kursen in ganz Bayern, die in diesem Jahr abgesagt werden mussten. „Damit fehlt unseren Trachtenvereinen eine weithin sichtbare und notwendige Bühne für das gelebte Brauchtum“, stellt Regierungspräsident Axel Bartelt nach einem Gespräch mit den Spitzenvertretern des Bayerischen und des Oberpfälzer Trachtenverbands fest. Zu Gast beim Meinungs- und Erfahrungsaustausch an der Regierung der Oberpfalz waren neben Max Bertel, dem 1. Landesvorsitzenden des Bayerischen Trachtenverbands, u.a. auch die stellvertretenden Vorsitzenden Erich Tahedl, Günter Frey und Peter Eicher, Christian Kammerbauer als Vertreter der Bayerischen Trachtenjugend sowie Verbandssprecher Anton Hötzelsperger.
Die zahlreichen ausgefallenen Veranstaltungen bedeuten einen großen Einschnitt für den Bayerischen Trachtenverband, dem als Dachorganisation mit 22 Gauverbänden und mehreren hundert anhängigen Vereinen rund 165.000 Erwachsene sowie ca. 100.000 Kinder und Jugendliche angehören. Ein Einschnitt, aber nicht nur für die Mitglieder: Durch den Wegfall der vielen Veranstaltungen, so hofft die Verbandsspitze, würden die Menschen in Bayern den Stellenwert von Trachtenverbänden und deren Engagement für das Kulturleben neu wahrnehmen und schätzen lernen. Eine Hoffnung, die der Regierungspräsident teilt. „Trachtenvereine stehen für gelebtes soziales Miteinander und tragen auch ganz entscheidend zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei“, betonte Bartelt. „Sie sind ein Herzstück Bayerns und ein Sinnbild für das, was unsere bayerische Heimat so besonders macht. Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität, das es zu erhalten und zu pflegen gilt.“