""
© Christina Meindl

Biodiversität

Biodiversität ist die Vielfalt des Lebens. Sie umfasst die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten, die genetische Vielfalt innerhalb einer Art sowie die Vielfalt der Ökosysteme und Lebensräumen. Weltweit gibt es etwa 10 Millionen Arten, davon sind ca. 65.000 in Bayern und ungefähr 30.000 in der Oberpfalz beheimatet.

Doch die Vielfalt schwindet: weltweit werden etwa 70% aller bewerteten Pflanzenarten, 25% aller bewerteten Wirbeltierarten und 37% aller bewerteten Wirbellosen als gefährdet eingestuft. Intensive Landnutzung, Verbauung von Gewässern, Flächenversiegelung und der vom Menschen verursachte Klimawandel sind nur einige Gründe für den Artenrückgang. Auch Bayerns Naturerbe ist in Gefahr. Viele Arten sind bereits ausgestorben oder verschollen und es werden jährlich mehr.


Warum Biodiversität erhalten?

Pulsatilla Vulgaris
© Christina Meindl

Der Mensch hat als Teil der Natur eine ethisch-moralische Verantwortung der nachhaltigen Nutzung von Ressourcen. Darunter zählt auch die biologische Vielfalt. Die landeskulturelle Entwicklung der Biodiversität ist regional stark von Menschen geprägt und bedeutet für viele Menschen „Heimat“. Der Schutz dieses Gutes sollte allen am Herzen liegen.

Die biologische Vielfalt ist darüber hinaus auch durch eine hohe genetische Vielfalt gekennzeichnet, die den Menschen durch Verwendung von Nutzpflanzen oder Nutztierrassen direkt Gewinn bringt.

Der Wert biologischer Diversität wird auch an den Ökosystemleistungen wie Überschwemmungsschutz, Selbstreinigung von Fließgewässern oder Bestäubung von Kulturpflanzen ersichtlich. Auch wenn sich ein Wert in Euro schlecht berechnen lässt, sind diese Leistungen unverzichtbar für den Menschen und seine Umwelt.

Außerdem spielt Erholung als Argument für Biodiversität eine wichtige Rolle, da nur so Naturbeobachtungen oder -erlebnisse auch in Zukunft erlebbar sind.


Biodiversität in der Oberpfalz

Die Oberpfalz zählt zu den waldreichsten Regionen Bayerns. Daneben sind Lebensräume wie Bergwiesen, Trockenrasen, Blockschutthalden sowie Stillgewässer und Moore charakteristisch. Diese hohe landschaftliche Vielfalt ist durch Geologie, Klima, Wasserhaushalt und Boden, aber auch durch traditionelle, extensive Landwirtschaft beeinflusst. Doch seit einigen Jahrzehnten nimmt der menschliche Einfluss enorm zu und verändert das Landschaftsbild und die biologische Vielfalt. Durch die Schaffung eines tragfähigen Netzes an wertvollen Biotopen soll trotz der steigenden Anforderungen an die landwirtschaftliche und industrielle Produktion ein hohes Maß an Biodiversität erhalten bleiben.

Welche Strategien es gibt, die biologische Vielfalt in Bayern zu erhalten, finden Sie auf der Website des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Bildergalerie

Die Regierung der Oberpfalz übernimmt seit vielen Jahren Verantwortung für den Schutz, die Pflege und Förderung der biologischen Vielfalt. Hierzu zählt nicht nur der Schutz der Tiere und Pflanzen selbst (insbesondere vor dem unerlaubten Zugriff des Menschen), sondern auch alle Maßnahmen, die dem Schutz und der Pflege ihrer Lebensräume dienen.

Jede Region verfügt über eine charakteristische Arten- und Biotopausstattung und trägt Verantwortung für deren Erhalt. Wichtige Arbeitsgrundlage hierfür bildet das Bayerische Arten- und Biotopschutz-Programm (ABSP). Als rechtlich unverbindliches Fachprogramm des Naturschutzes hat es die Aufgabe, naturschutzrelevantes Wissen zu sammeln und zu dokumentieren und daraus ein umfassendes Zielkonzept zu erstellen. Es dient als Handlungsgrundlage für die Naturschutzbehörden, sowie als fachliche Richtlinie für Einzelfallentscheidungen, um vom Aussterben bedrohte und hochgradig gefährdete Tier- und Pflanzenarten, sowie solche Arten, für die das Land eine besondere Verantwortung hat, im Bestand zu stabilisieren und zu fördern. Die Umsetzung der Maßnahmen aus dem ABSP erfolgt im Rahmen zahlreicher Naturschutzprojekte (Link zu Naturschutz vor Ort)

Die ABSP-Bände einzelner Landkreise und kreisfreier Städte können Sie auf der Internetpräsenz des Bayerischen Landesamtes für Umwelt einsehen.