Biotopverbund und Grünes Band

Ob Tiere, Pflanzen oder Pilze - sie alle haben ganz bestimmte Ansprüche an ihren Lebensraum (Biotop). Doch eines gilt für alle gleichermaßen: Biotope müssen ausreichend zahlreich und in einem guten ökologischen Zustand in der Landschaft vorhanden sein. Nur dann funktionieren grundlegende Prozesse des Lebens wie der Austausch von Genen und Individuen zwischen Populationen, die Besiedelung neuer Lebensräume und die Anpassung an klimatische Veränderungen. In Fachkreisen bezeichnet man dieses Netz an Lebensräumen mit seinen Kernflächen, Verbindungselementen und Trittsteinen als Biotopverbund oder grüne Infrastruktur. Der Biotopverbund hilft somit die Artenvielfalt in Bayern zu erhalten.

Mehr Informationen zum Landesweiten Biotopverbund finden Sie unter diesem Link: Biotopverbund (bayern.de)


Lebensader Grünes Band

Besondere Bedeutung beim Aufbau des Biotopverbunds hat das Grüne Band. So bezeichnet man den mehr als 12.500 km langen Grenzstreifen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs. Von der Barentssee bis zum Schwarzen Meer verlief die Grenze und trennte den Westen und Osten Europas. Dort, wo Menschen jahrzehntelang keinen Zutritt hatten, entwickelten sich einzigartige Rückzugsorte für Pflanzen und Tiere. Und auch nach der Überwindung der Europäischen Teilung soll dieses riesige Potenzial für die Entwicklung von Natur und Landschaft und einen europäischen Biotopverbund erhalten bleiben. Wie für alle 24 angrenzenden Staaten hat das Grüne Band auch für die Oberpfalz eine besondere Bedeutung: zusammen mit den Kreisen Karlsbad und Pilsen auf tschechischer Seite hat es sich die Region zur Aufgabe gemacht, den Biotopverbund, die historische Kulturlandschaft und den naturverträglichen Tourismus zu fördern und weiterzuentwickeln.

Im April 2017 hat das bayerische Kabinett die Idee eines grenzübergreifenden Lückenschlusses im Oberpfälzer Abschnitt des Grünen Bandes begrüßt und den ersten Meilenstein zur Vertiefung des Themas an der Regierung der Oberpfalz gelegt. Mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie von 2017 bis 2019 konnte das vorhandene Wissen zum „Grünen Band“ zusammengetragen und eine Ausgangsbasis zur gemeinsamen Zusammenarbeit geschaffen werden.

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