Lebendiger Grundwasserschutz in Bayern und der Oberpfalz

23.05.2023-037

Mehr als 90 Experten tagen beim 6. Wasserforum an der Regierung der Oberpfalz

Regensburg. Kein Lebensmittel ist wichtiger als unser Trinkwasser. Alleine, dass unser Körper größtenteils aus Wasser besteht, zeigt dies. Trinkwasser ist ein kostbares Gut, das geschützt werden muss, damit auch zukünftige Generationen leben können. Es ist wichtig, dass wir uns bewusst sind, wo unser Trinkwasser herkommt und wie wir dazu beitragen können, es sauber zu halten. Bei uns wird Trinkwasser meist tief unter uns gewonnen – aus dem Grundwasser.

Wie vielfältig und lebendig Grundwasserschutz in ganz Bayern und der Oberpfalz gestaltet wird, erörterten Expertinnen und Experten beim 6. Wasserforum Oberpfalz im Rahmen der Aktion Grundwasserschutz Oberpfalz. Auf Einladung des Sachgebiets Wasserwirtschaft tauschten sich im Spiegelsaal der Regierung der Oberpfalz mehr als 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen zum Thema Trinkwasserschutz aus. Die Gäste, darunter zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Vertreter der Wasserversorger, Vertreter der Wasserwirtschaft, der Landwirtschaftsverwaltung und des Bauernverbandes nutzten die alljährlich stattfindende Plattform, um diese hochaktuellen Themen zu diskutieren.

Angesichts der inzwischen schon seit 15 Jahren zurückgehenden Grundwasserstände betonte Regierungsvizepräsident Luderschmid, „wie wichtig der verantwortungsbewusste Umgang mit der endlichen und empfindlichen Ressource Grundwasser ist. Grundwasserschutz braucht unser lebendiges Handeln – Tag für Tag.“ Genau da setzt auch die Aktion Grundwasserschutz an. Dr. Tobias Zuber vom Bayerischen Landesamt für Umwelt informierte über deren bayernweite Umsetzung.

Einige regionale Schwerpunkte konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss kennenlernen. Reimund Neumaier (Regierung von Niederbayern) stellte das Wasserschutzbrot vor, eine Initiative von Landwirten, Müllern, Handwerksbäckern und Wasserversorgern. Der angebaute Wasserschutz-Weizen wird weniger gedüngt als es bei Backweizen sonst üblich ist. Das Risiko, dass auf diesen Feldern Nitrat ins Grundwasser gelangt, verringert sich dadurch nachweislich. Über ein interessantes Projekt zur durchwachsenen Silphie als möglicher Alternative zum Anbau von Energiemais berichtete Daniel Maurer (Regierung von Oberfranken). Die ausdauernde, mehrjährige Pflanze bringt im Vergleich zum Mais bei guten Standortbedingungen einen ähnlichen Biomasse-Ertrag, vermeidet aber die bei Mais häufig auftretende Erosion und Nitratbelastung der Gewässer. Claudia Muhr (Regierung der Oberpfalz) zeigte, wie schon unsere Kinder auf spielerische und doch lehrreiche Art zu Wasserexpertinnen und -experten werden.

Wichtige Akteure sind auch die Wasserversorger. Stellvertretend für die Kooperation Trinkwasserschutz Oberpfälzer Jura präsentierte deren Vorsitzender Franz Herrler, wie gemeinsam mit zahlreichen Partnern und immer neuen Ideen Grundwasserschutz engagiert vorangebracht werden kann. Der Manager der Öko-Modellregion Stadt.Land.Regensburg, Julius Kuschel, erklärte, dass durch den Aufbau und die Nutzung regionaler Wertschöpfungsketten auch jeder Einzelne, vom Erzeuger bis zum Verbraucher, einen wertvollen Beitrag zum Schutz unseres flüssigen Schatzes leisten kann.

Das sechste Wasserforum Oberpfalz fand im Rahmen der „Aktion Grundwasserschutz – Trinkwasser für die Oberpfalz“ statt. Ziel der Aktion ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Wasser und Grundwasserschutz zu sensibilisieren, die Grundwasserqualität zu verbessern und die Versorgungssicherheit zu erhöhen.

Weitere Informationen: www.grundwasserschutz-oberpfalz.de

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