Regierungspräsident Axel Bartelt begrüßt „Windkümmerer“ an der Regierung der Oberpfalz

11.05.2021-030

Aufruf an Gemeinden zur Bewerbung: Windenergieoffensive „Aufwind“ wirbt für mehr Akzeptanz der Windenergie in Bayern/ Regierungspräsident: Beim Ausbau der Windkraft besteht noch „Luft nach oben“

Regensburg. Für eine gelingende Energiewende setzen der Freistaat Bayern und auch die Oberpfalz auf den weiteren Ausbau regenerativer Energien. Hierzu gehört auch ein weiterer Ausbau der Windenergie. Einen zentralen Baustein der Bayerischen Windenergieoffensive „Aufwind“ bilden dabei die regionalen „Windkümmerer“, die im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie als Unterstützung und Ansprechpartner bayerischen Kommunen zur Seite stehen. Ziel der Offensive ist es, die Akzeptanz für Windenergieanlagen zu erhöhen, Ausbauhemmnisse systematisch abzubauen und durch verbesserte Rahmenbedingungen und umfassende Information den Ausbau der Windenergie in Bayern anzuschieben. Denn: „Gerade auf der lokalen Ebene besteht Aufklärungs- und Kommunikationsbedarf“, stellte Regierungspräsident Axel Bartelt bei einem Treffen mit den Oberpfälzer „Windkümmerern“ fest.

Seit Oktober 2020 sind mit Ludwig Friedl von der Energieagentur Regensburg e.V. und Matthias Rösch vom Energie-Technologischen Zentrum Nordoberpfalz GmbH zwei „Windkümmerer“ für die Oberpfalz im Einsatz. Die Experten blicken auf einen langjährigen Erfahrungsschatz zurück: Bereits seit 2013 führen sie gemeinsam mit ihren Teams erfolgreich das Energiecoaching für Oberpfälzer Kommunen durch, ein Förderprogramm, mit dem sich v.a. kleinere Gemeinden bei der Umsetzung der Energiewende individuell beraten lassen können.

Gemeinden können sich um Unterstützung bewerben
Als „Windkümmerer“ beraten Friedl und Rösch mit ihren Teams derzeit bereits die Marktgemeinde Parkstein, die Gemeinde Sinzing, die Markt Tännesberg sowie die Gemeinde Wiesent. Gute Nachrichten für interessierte Gemeinden: Weitere Kommunen können sich im Regierungsbezirk noch um die professionelle Begleitung der „Windkümmerer“ bewerben.

Unterstützung und Beratung im Bereich Windenergie bietet darüber hinaus auch die an der Techbase in Regensburg ansässige Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK), Anfragen sind möglich unter LENK@lfu.bayern.de, weitere Informationen unter https://www.lfu.bayern.de/energie/lenk/index.htm

„Eine Chance, die man insbesondere auch im Hinblick auf den fortschreitenden Klimawandel nicht versäumen, sondern ergreifen sollte“, wie Regierungspräsident Axel Bartelt im Rahmen eines persönlichen Treffens an der Regierung der Oberpfalz feststellte. Er ließ sich von den Oberpfälzer „Windkümmerern“ erste Erfahrungen nach gut einem halben Jahr im Einsatz berichten. „Den Gemeinden kommt bei der Realisierung von Windenergieprojekten die zentrale, aber auch eine herausfordernde Rolle zu“, betonte Bartelt. „Unsere Oberpfälzer „Windkümmerer“ bieten ihnen dabei ein breites und fundiertes Knowhow. Das betrifft das Ermitteln vorhandener Flächenpotentiale genauso wie individuelle Wege, die Akzeptanz für Windenergie-Anlagen in der Bevölkerung zu steigern und mögliche Konflikte vor Ort ausgeglichen zu moderieren.“

Neutrale Aufklärungsarbeit, nah dran an den Bürgerinnen und Bürgern - so beschreiben Friedl und Rösch ihre Tätigkeit. Mit offener und transparenter Information und Kommunikation sei es möglich, den „Gegenwind“, der oft in der Bevölkerung herrscht, abzumildern und Barrieren abzubauen. „Große Hoffnung macht uns das rege Interesse, das am Thema Erneuerbare Energien, insbesondere der Windenergie, vorhanden ist.“

Den „Windkümmerern“ wünschte der Regierungspräsident weiterhin viel Erfolg: „Sie leisten mit Ihrem Engagement und Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zu einem Gelingen der Energiewende - und damit dafür, den Klimawandel als eines der dringendsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit in den Griff zu bekommen.“

Windkraft in der Oberpfalz: „Luft nach oben“
„Aktuell besteht bei der Erzeugung von Energie aus Windkraft in der Oberpfalz noch Luft nach oben“, wie Regierungspräsident Bartelt feststellt. Während der Freistaat Bayern insgesamt 1.118 Windkraftanlagen zählt, sind es im Regierungsbezirk derzeit 132. Waren es 2014 noch 18 neue Anlagen im Jahr, sank die Zahl in den letzten drei Jahren auf insgesamt 5 zusätzliche Anlagen. Hier sind die Gemeinden gefordert, die im Rahmen ihrer kommunalen Planungshoheit den Ausbau der Windenergie voranbringen können.

Die Windkraftanlagen der Oberpfalz erzeugen ca. 739 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr und können damit rund 211.000 Haushalte mit CO2-freiem Strom versorgen. (Quelle: Bundesverband Windenergie, Stand: 31.12.2020). Beim Anteil der Windkraft am Gesamtstromverbrauch belegt der Regierungsbezirk im bayernweiten Ranking Platz 3, nach Mittelfranken auf dem zweiten Platz und dem Spitzenreiter Unterfranken auf Platz 1.

Die Energiewende in der Oberpfalz - Strom aus Erneuerbaren Energien auf dem Vormarsch
Neben der nötigen Wärme- und Mobilitätwende bildet insbesondere die Stromwende einen zentralen Kernbereich der Energiewende. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Gesamtstromverbrauch bemisst sich in der Oberpfalz bereits auf über 50 Prozent (Quelle: Energie-Atlas Bayern, Stand: 31.12.2018). Mit 20 Prozent liegt der Schwerpunkt dabei auf Fotovoltaik, gefolgt von Biomasse (16,3 Prozent). Die aus Wind erzeugte Energie rangiert mit 9,3 Prozent auf Rang drei. Der Anteil an Wasserkraft liegt bei 4,5 Prozent.

Regierungspräsident Axel Bartelt (r.) und Regierungsvizepräsident Florian Luderschmid (l.) begrüßten mit Sigrun Denner (Geschäftsstelle „Energiewende Oberpfalz“ der Regierung der Oberpfalz) die Windkümmerer, Ludwig Friedl, Geschäftsführer der Energieagentur Regensburg e.V. (2.v.r) und Matthias Rösch, Geschäftsführer des Energie-Technologischen Zentrums Nordoberpfalz GmbH. (3.v.r.) (Regierung der Oberpfalz/Stühlinger)

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