Neue Heimat für einen Oberpfälzer Ureinwohner
26.05.2021-034Projekttreffen des Artenhilfsprojekts „Goldener Scheckenfalter – Maßnahmen zum Erhalt des europäischen Naturerbes“
Büchelberg/Eslarn/Regensburg. Seit über zehn Jahren gilt er in der Oberpfalz als verschollen. Doch der goldene Scheckenfalter, ein besonderer wie auffallender Tagfalter der Feuchtwiesen, Streuwiesen und Niedermoore, soll in seiner alten Heimat wieder angesiedelt werden. Darum bemüht sich seit 2013 ein Artenhilfsprojekt, initiiert und getragen von der Regierung der Oberpfalz, finanziert mit Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz. In den Streu- und Moorwiesen bei Eslarn im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab fand heute – unter dem Motto „Maßnahmen zum Schutz des europäischen Naturerbes“ – das jährliche große Arbeitstreffen statt.
Projektleiterin Dr. Christa Meindl vom Sachgebiet Naturschutz an der Regierung der Oberpfalz begrüßte Vertreter der Kooperationspartner sowie Projektinteressierte, darunter auch Gäste aus der Tschechischen Republik, die sich vor Ort über die positiven Entwicklungen der umfangreichen Bemühungen informierten. Veränderungen in der Landschaft, zunehmende Verbuschung von Grenzertragsflächen und intensive Grünlandnutzung ließen den Bestand des Goldenen Scheckenfalters in ganz Europa seit Mitte des 20. Jahrhunderts extrem stark zurückgehen. Heute gilt er als europäisches Naturerbe, steht als „stark gefährdet“ in den Roten Listen Bayerns wie auch Deutschlands und ist über weite Bereiche der Bundesrepublik bereits ausgestorben. Die Europäische Staatengemeinschaft hat sich mit der Aufnahme des Falters in die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie dem Schutz der Art im besonderen Maße verpflichtet.
Mit dem Artenschutzprojekt wird diesem Bemühen auch in der Oberpfalz Rechnung getragen. So werden seit Projektbeginn im Jahr 2013 die für das Insekt notwendigen, ursprünglichen Lebensräume aufwendig wiederhergestellt – in Absprache mit den beteiligten Projektpartnern wie auch Grundstückseigentümern. 2018 konnte mit der Wiederansiedlung des Goldenen Scheckenfalters begonnen werden. Dazu wurden aus stabilen Populationen in Sachsen Falter entnommen und in der Oberpfalz wiedereingebürgert. Sie entstammen dem zusammenhängenden Areal Nordostbayerns, Nordwesttschechiens und Südwestsachsens wie genetische Untersuchungen zeigten.
„Der Goldene Scheckenfalter steht stellvertretend für eine Vielzahl an bedrohten Insekten, denen wir durch besondere Artenschutzprojekte oberpfalzweit wieder eine Heimat geben möchten“, erklärt Projektleiterin Dr. Meindl. Aber: „Es gibt noch sehr viel zu tun.“ Im Fokus stehen hier in Eslarn insbesondere das Pflegemanagement der Flächen soweit möglich an die Bedürfnisse des anspruchsvollen Schmetterlings anzupassen sowie weitere Flächen als Lebensraum für den Goldenen Scheckenfalter zu gewinnen. „Eine enge und weiterhin gute Zusammenarbeit mit allen Projektpartnern, wie sie unsere jährlichen Arbeitstreffen unter Beweis stellen, bleiben auch für die Zukunft wichtigste Grundlage
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- Dr. Christina Meindl, Projektleiterin Regierung der Oberpfalz
- Dr. Maria Hanauer, stellvertretende Projektleiterin und Biodiversitätskoordinatorin der Regierung der Oberpfalz
- Ralf Bolz, beauftragter Projektleiter
- Evelyn Babl, Untere Naturschutzbehörde
- Mathilde Müllner und Philipp Glaab, Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald
- Maria Herweg, Revierleiterin Bayerische Staatsforsten
- Richard Schleicher und Konrad Bierlmeier, Verein zum Schutz wertvoller Landschaftsbestandteile
- Marianne Badura, Amt für Ländliche Entwicklung
- Bernd Reil, 3. Bürgermeister Markt Eslarn
- Philipp Thor, Biodiversitätsberater im Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab
- Verschiedene Projektinteressierte aus Tschechien
- Julia Sattler, Doktorandin der Universität Regensburg
- weitere Biodiversitätsberater und Artenschutzexperten aus anderen Landkreisen
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- Initiator/Träger: Regierung der Oberpfalz, finanziert aus Mitteln des Bayerischen Biodiversitätsprogramms des Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz
- Werkvertragsnehmer: sbi-silvaea biome institut, Ralf Bolz
- Kooperationspartner (alphabetisch):
- Naturpark Nördlicher Oberpfälzer Wald
- Untere Naturschutzbehörden der Landkreise Neustadt a. d. Waldnaab, Tirschenreuth und Neumarkt in der Oberpfalz
- Gebietskenner und europäische Artspezialisten
- Verein zum Schutz wertvoller Landschaftsbestandteile in der Oberpfalz e.V.
- Forstbetrieb Flossenbürg der Bayerische Staatsforsten
- Landschaftspflegeverband des Landkreises Neumarkt i. d. Oberpfalz
- Projektkulisse: Landkreise Neumarkt i.d. OPf., Neustadt a.d. Waldnaab, Tirschenreuth
- Laufzeit des Projekts: seit 2013