Gemeinsam für sauberes Wasser

05.07.2024-042

Erfolgreiche Maßnahmen und neue Lösungsansätze beim Wasserpakt Oberpfalz

Regensburg. Ohne Wasser kein Leben. Trockenheit und Wasserknappheit infolge des Klimawandels sind zentrale Herausforderungen der Zukunft. Starkregenereignisse können dazu führen, dass Gewässer stärker verschmutzt werden. Deswegen ist es notwendig alle Kräfte zu bündeln um die gute Qualität unserer Seen, Flüsse und des Grundwassers zu sichern und wo notwendig zu verbessern. Der Wasserpakt Oberpfalz mit Vertretern und Fachleuten aus der Landwirtschaft, der Wasserversorgung und amtlicher Stellen ist dafür eine wichtige Plattform.

Die Regierung der Oberpfalz lud jetzt Partner des Wasserpakts nach Penting bei Schorndorf im Landkreis Cham ein. Johannes Hebauer, Bereichsleiter des Bereichs 6 an der Regierung der Oberpfalz, Ernährung und Landwirtschaft, begrüßte die Teilnehmer und versprach die Vorstellung von konkreten Maßnahmen und neuen Lösungen zur Verbesserung der Wasserqualität – umgesetzt und entworfen von den Akteuren vor Ort. Denn nur wenn die Oberpfälzer Verbände, Institutionen und die Landwirte selbst das gleiche Ziel – sauberes Wasser – hätten, könne dieses Ziel auch umgesetzt werden.

Vertreter der Regierung der Oberpfalz und anderen Ämtern erklärten den Anwesenden rechtliche Regelungen und Maßnahmen gegen Nährstoff- und Pflanzenschutzmittel-Einträge in Gewässer sowie Möglichkeiten zur Verbesserung der Gewässerökologie durch Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Sie hoben u.a. die Bedeutung von Beschattung durch Gehölze zur Reduktion der Wassertemperatur hervor. Die Referenten stellten außerdem neue Regeln zum Pflanzen- und Gewässerschutz vor. Zudem wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Pflanzenschutzmitteleinträgen in Gewässer, wie Mulchsaaten, erläutert. Abschließend wurden die vielfältigen Auflagen für Gewässerrandstreifen und die Herausforderungen für Landwirte anhand von Praxisbeispielen dargestellt.

Bei einer Exkursion zum Knöblinger Bach bei Obertraubenbach konnten die Teilnehmer praktische Beispiele bestaunen, die zeigten, wie moderne Technik beim Düngen und bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln zu saubererem Wasser beitragen kann – z.B. einen speziellen Traktoranhänger, der automatisch und über eine Kamerasteuerung Pflanzenschutzmittel gezielt nur auf die erkannten Schadpflanzen ausbringt. Dadurch kann nach Erfahrung der Praktiker bis zu  90 % Pflanzenschutzmittel eingespart und die Gefahr des Eintrags in Gewässer erheblich reduziert werden. Außerdem gab es Düngevorrichtungen zu sehen, die die Nährstoffe direkt in den Boden einarbeiten. Das hat nicht nur den Vorteil, dass Dünger gespart wird , weil die Pflanzen direkt an den Wurzeln versorgt werden, sondern auch, dass die stabilsierten Nährstoffe bei hohen Niederschlägen nicht ins Grundwasser ausgewaschen und bei Starkregen nicht  in den nächsten Bach oder Fluss geschwemmt werden. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Cham präsentierte zusätzlich vorbildliche Gewässerrandstreifen an Feldern. Erfahrungen in diesem Jahr haben gezeigt, dass diese den Eintrag von wertvollen Boden in die Gewässer sehr effektiv verhindern können. Zum Einem werden damit die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt, zum Anderen leisten die Landwirte darüber hinaus mit der freiwilligen Teilnahme am Agrarumweltprogramm an neuralgischen Stellen zusätzlichen Wasserschutz (Bildergalerie mit weiteren Infos am Ende der Seite).

Am Ende des Tages blieb die positive Erkenntnis: Durch gemeinsames Engagement und den Einsatz moderner Technik können wir die Herausforderungen des Klimawandels und der schlagkräftigen Landwirtschaft erfolgreich meistern und unsere wertvollen Wasserressourcen schützen.

Wasserpakt Oberpfalz: 17 Paktpartner für gemeinsames, abgestimmtes Handeln im Gewässerschutz
Der Wasserpakt ist ein Zusammenschluss von 17 Partnern, darunter Verbände wie der Bayerische Bauernverband, Wasserversorger und Institutionen, um unsere Gewässer und Böden zu schützen. Das Ziel des Wasserpakts ist es, gemeinsam freiwillige Maßnahmen zu ergreifen, um die Qualität unserer Gewässer zu verbessern und zwar über das hinaus, was Gesetze vorschreiben. Diese Maßnahmen umfassen Unterstützung, Bildung, Beratung und Forschung. Gemeinsames Ziel ist ein guter Zustand unserer Gewässer und des Grundwassers.

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