Zahlen, Daten, Fakten zur Schulsituation in der Oberpfalz
02.09.2024-052Start ins neue Schuljahr
Regensburg. Für rund 10.600 Kinder in der Oberpfalz beginnt am 10. September das „Abenteuer“ Schule. Damit bleibt die Zahl der Schulanfängerinnen und Schulanfänger auf dem hohen Level der letzten Jahre. Sie sind aber nur ein Teil von insgesamt 59.859 Schülerinnen und Schülern, für die das neue Schuljahr an den Grund- und Mittelschulen startet. Insgesamt sind das 1777 Schülerinnen und Schüler (das entspricht einer Erhöhung um rund 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) mehr als zu Schuljahresbeginn 2023. Der Anstieg der Schülerzahlen basiert neben hohen Geburtenzahlen auch auf der Zunahme der Zuwanderungen aus dem Ausland, u.a. der Regelbeschulung der ukrainischen Flüchtlingskinder im Grundschulbereich seit dem Schuljahr 2022/2023.
Der Trend an Grundschulen bleibt mit einem Plus von 1383 Schülern (das entspricht einer Zunahme von 3,41 Prozent) positiv. Im Vergleich zum Vorjahr steigt auch die Gesamtschülerzahl an Mittelschulen mit einem Plus von 394 Schülerinnen und Schülern (das entspricht einer Zunahme von 2,25 Prozent) stetig an.
Zur Unterrichtsversorgung an Oberpfälzer Grund- und Mittelschulen
Das Schuljahr 2024/2025 bringt aufgrund der gestiegenen Schülerzahl und der Einrichtung von 53 Deutschklassen im Grund- und Mittelschulbereich für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund einen erhöhten Personalbedarf mit sich.
Die Sicherstellung der Personalversorgung an den Schulen ist angesichts des deutschlandweiten Lehrkräftemangels eine komplexe Herausforderung. Ein umfangreicher Maßnahmenkatalog in Kombination mit dem engagierten Einsatz der Schulleitungen gewährleistet, dass für die Schülerinnen und Schüler eine angemessene Unterrichtsversorgung sichergestellt ist.
- Befristete Arbeitsverträge für Lehrkräfte, die derzeit eine feste Einstellung im Staatsdienst ablehnen oder noch kein Einstellungsangebot an ihrer Schulart erhalten haben, für Absolventen mit der Ersten Lehramtsprüfung, die den Vorbereitungsdienst noch nicht antreten und Studierende höheren Semesters, die bereits neben dem Studium unterrichtliche Erfahrungen sammeln möchten.
- Anstellung von fachlich vorgebildetem Personal, das bedeutet, dass Personen ohne grundständige Lehrerausbildung, aber mit speziellen Qualifikationen, wie z.B. einer Ausbildung in „Deutsch als Zweitsprache“ ihre Fähigkeiten punktuell in den Randbereichen des Unterrichts einbringen können.
- Anstellung von Pädagogischen Unterstützungskräften, die zur Entlastung der Schulen beitragen. Die Tätigkeitsbereiche umfassen einerseits unterstützende Aufgaben (z.B. bei der Aufsicht über Schülerinnen und Schüler, im Unterricht unter Anleitung der Lehrkraft, als Begleitung bei Aktivitäten außerhalb des Schulhauses, bei der Gestaltung schulischer Veranstaltungen oder Projekte sowie bei der außerunterrichtlichen Sprachförderung), darüber hinaus aber auch weiterführende pädagogische Aufgaben (u.a. Maßnahmen zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und der Konfliktfähigkeit, Angebote der beruflichen Orientierung, Angebote zum Aufbau lernmethodischer Kompetenzen).
- Einstellungsmöglichkeiten für Fachlehrkräfte, mit einer Ausbildung als Sportlehrkraft, Musiklehrkraft, Kunstlehrkraft oder im Bereich Englisch.
- Sonderseminare, in denen Lehrkräfte ausgebildet werden, die über die Erste Lehramtsprüfung in einer anderen Schulart oder über ein abgeschlossenes Universitätsstudium aus dem Fächerkanon der Mittelschule verfügen, so zum Beispiel Anglistik oder Germanistik.
- Ausweitung der Angebote für den Quereinstieg. Bewährte Aushilfskräfte können mit einer neuen Maßnahme zur Entfristung dauerhaft in den Schuldienst übernommen werden. Im Anschluss an das Entfristungsprogramm besteht die Möglichkeit ein sogenanntes Trainee-Programm zu absolvieren, das zum Erwerb einer Lehramtsbefähigung für das Lehramt an Mittelschulen führt und bei erfolgreichem Abschluss eine dauerhafte Beschäftigung an Mittelschulen im Beamtenverhältnis ermöglicht.
Ein besonders großer Dank gilt allen unseren Bestandslehrkräften, insbesondere denjenigen, die auf Grund der angespannten Personalsituation ihre Teilzeiten erhöhen, vorzeitig aus der Elternzeit zurückkehren sowie den Ruhestandsbeamtinnen und Ruhestandsbeamten, die mit einigen Stunden Unterricht aushelfen und den Lehrkräften, die ihren Ruhestand hinausschieben.