Flächensparen wird in Bayern großgeschrieben
09.12.2024-075Regierung der Oberpfalz informiert mit interessantem Seminar zur flächeneffizienten Siedlungsentwicklung
Regensburg. Schutz von Natur, Klima und Umwelt, geringere Kosten und Erhalt von Lebensqualität – das sind nur einige der vielen Vorteile, die eine flächeneffiziente Siedlungsentwicklung bietet. Patrick Dichtler und Markus Roth von der Regierung der Oberpfalz setzen sich dafür ein, platzsparende Planungen voranzutreiben, Mehrfachnutzungen von Flächen aufzuzeigen und größere Siedlungsgebiete gezielt dort zu fördern, wo bereits eine gut ausgebaute Infrastruktur vorhanden ist.
Grundlage dazu ist die 2023 vom Bayerischen Landtag beschlossenen Teilfortschreibung des Landesentwicklungsprogramms (LEP). Deswegen luden Patrick Dichtler und Markus Roth jetzt Bürgermeisterinnen, Bürgermeister sowie Fachleute aus Planungsbüros und Bauverwaltungen zu einem Seminar ein, um über die neuen LEP-Festlegungen zum Flächensparen zu informieren. Ein voller Erfolg - über 70 Interessierte meldeten sich an und verfolgten die Erläuterungen und Beispiele aus der Praxis.
Innenentwicklung hat Vorrang vor Außenentwicklung. Das wird als Ziel im LEP klar festgesetzt, so Patrick Dichtler. Die neuen Grundsätze im LEP, wie „Ressourcen schonen“ und „Integrierte Siedlungsentwicklung“, unterstützen zudem eine flächeneffiziente Siedlungsentwicklung. Markus Roth betonte die praktische Relevanz für die Kommunen: „Bei der Bedarfsbegründung müssen die Gemeinden ihre Baulücken und Leerstände z.B. genau prüfen, mit dem Ziel diese möglichst bald nutzen zu können.“ Dafür wurde eine praktische Auslegungshilfe erarbeitet, die klar zeigt, welche Anforderungen bei der Ausweisung neuer Siedlungsflächen gelten.
Ein inspirierendes Praxis-Beispiel lieferte die Gemeinde Sünching im Landkreis Regensburg. Christian Stern, Sachgebietsleiter der Bauabteilung, berichtete, wie es gelungen war, freie Bauflächen im Innenbereich zu nutzen und ungenutzte Gebäude wiederzubeleben. „Es war kein Bauland auf der grünen Wiese verfügbar. Deshalb konzentrierte sich die Gemeinde auf die Innenentwicklung. Die Nähe zum Regionalzentrum Regensburg und die Unterstützung durch die Städtebauförderung haben uns dabei enorm geholfen“, so Stern. Das Ergebnis: Ein attraktiveres Ortsbild, eine Stärkung des Ortszentrums und eine Wertsteigerung der Immobilien.
Ein weiteres Highlight des Seminars war das Beispiel zum digitalen Siedlungsmanagement im Landkreis Cham. Dr. Ulrich Huber und Lisa Rehm vom Landratsamt Cham präsentierten ein innovatives interkommunales Leerstands- und Baulückenkataster, das auf einem Geoinformationssystem (GIS) basiert. „Dieses Projekt bietet den 39 Kommunen nicht nur eine aktuelle Übersicht über Innenentwicklungspotenziale, sondern auch Prognosemodelle für Leerstände“, erklärten die beiden GIS-Experten. Der Ansatz sei zudem auf andere Landkreis übertragbar, erläuterten sie.
Das Flächensparmanagement an der Regierung der Oberpfalz unterstützt die Oberpfälzer Kommunen mit wertvollen Hilfsdokumenten und Beratungen, um die Bedarfsbegründung erfolgreich umzusetzen.
https://www.regierung.oberpfalz.bayern.de/regierungsbezirk/flaechensparoffensive/index.html