Wert des Wassers wieder ins Augenmerk rücken

17.03.2025-012

Weltwassertag 2025: Ganzjährige Verfügbarkeit von Wasser in Zeiten des Klimawandels

Regensburg. Der Weltwassertag am 22. März, zu dem die Vereinten Nationen seit 1993 aufrufen, erinnert alljährlich an die Besonderheiten der essenziellsten Ressource allen Lebens. Der weltweite Aktionstag macht besonders auf die globalen Herausforderungen bei der Verfügbarkeit und Qualität des Wassers aufmerksam und hat jedes Jahr ein anderes Schwerpunktthema. Der Weltwassertag 2025 steht unter dem Motto „Erhalt der Gletscher“ („Glacier Preservation“). Das Thema verweist darauf, dass in vielen Regionen gerade im Sommerhalbjahr die Verfügbarkeit von Wasser durch Klimawandel abnimmt.

Regierungspräsident Walter Jonas: „Das Motto des Weltwassertags 2025 ist auch für die Oberpfalz von Bedeutung, das erkennt man allerdings – wie so oft bei Wasserthemen – erst auf den zweiten Blick. In Schnee und Eis ist Wasser gespeichert. 70 % der Süßwasserreserven sind in Gletschereis konserviert. Der Schnee hat auch in der Oberpfalz bisher den Winterniederschlag gespeichert. Die Schneeschmelze konnte bis in den Frühling hinein die Gewässer und das Grundwasser nachspeisen. Die schneereichen Winter sind vorbei und wir beobachten, dass die Niedrigwasserphasen im Sommerhalbjahr früher beginnen und länger dauern. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Lebensgemeinschaften in den Gewässern, aber auch für viele menschlichen Nutzungen: von der Trinkwasserversorgung, über die Wasserkraft bis hin zur Binnenschifffahrt. Sauberes und hochwertiges Trinkwasser ist ein Luxusgut, von dem wir in der Oberpfalz bisher ausreichend haben und auf das dank des Engagements vieler kommunaler Wasserversorger und staatlicher Stellen gut Acht gegeben wird.“

In der Oberpfalz stammt das Trinkwasser zum größten Teil aus dem Grundwasser. Die 2016 veröffentlichte Wasserversorgungbilanz Oberpfalz zeigt im Ergebnis, dass die Oberpfalz in weiten Teilen auf eine sichere Wasserversorgung bauen kann. Dies zeugt vom hohen Engagement der Kommunen und der Wasserversorger. Die Bilanz zeigt aber auch, dass es bereits zum Stand 2016 Bereiche gibt, welche vor dem Hintergrund des Klimawandels als „eingeschränkt“ oder als „stark eingeschränkt versorgungssicher“ bewertet werden müssen. In diesen Regionen wurden vielfach Maßnahmen umgesetzt, beispielsweise Verbundleitungen zwischen Wasserversorgern, der Schutz des Grundwassers vor unerwünschten Stoffeinträgen aus der Fläche oder die Ausweisung von Wasserschutzgebieten.
Die Kommunen und Wasserversorger engagieren sich im eigenen Wirkungsbereich, um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten und, wo nötig, zu verbessern. Sie werden dabei von staatlichen Stellen beraten und auch finanziell unterstützt.

Regierungspräsident Walter Jonas sieht die Gesellschaft, aber auch jeden Einzelnen in der Verantwortung, mit dem unsichtbaren Schatz verantwortungsvoll umzugehen: „Der Klimawandel setzt unserem Grundwasser immer mehr zu. Die Grundwasserneubildung ist in den letzten Jahren in weiten Teilen der Oberpfalz um über 20 Prozent zurückgegangen. Das Jahr 2024 war hier zum Glück eine positive Ausnahme. Der grundsätzliche Trend ist aber damit nicht umgekehrt. Tatsächlich fiel in den vergangenen Wintermonaten wieder weniger Niederschlag, was bereits jetzt regional zu sehr trockenen Verhältnissen führt. Teile des Oberpfälzer Waldes sind davon bereits betroffen.

Um auch die Versorgungssicherheit künftig gewährleisten zu können, müssen wir nicht nur das Bewusstsein für dieses Thema schärfen! Wir müssen aufklären und mahnen, Wasser sparsam zu nutzen und besser vor unerwünschten Einträgen zu schützen. Sauberes Grundwasser geht uns alle an!“

Die Regierung ist ein verlässlicher Partner rund um das Thema Grundwasserschutz. Dazu zählen jährlich stattfindende Veranstaltungen wie das „Wasserforum“, bei denen Versorger und andere Fachleute aktuelle Themen beleuchten und diskutieren. Umweltbildung wird besonders großgeschrieben: schon Grundschülerinnen und Grundschüler werden mit der „Wasserschule Oberpfalz“ zu echten Wasserexperten, aber auch Erwachsene können in den Wasserzeitungen und Broschüren viel Wissenswertes entdecken. Die Broschüre „Wasserschutzgebiete: Schatzkammern unseres Trinkwassers“ zum Beispiel beantwortet Fragen wie „Wie wirken Wasserschutzgebiete?“, „Warum sind sie so wichtig?“ und „Welche Auswirkungen haben sie auf das tägliche Leben?“.

Wie Aktionen zum Thema Grundwasserschutz aussehen könnten, zeigt eine Ausstellung, die in der Zeit vom 12.03.2025 bis zum 04.04.2025 im Gebäude C der Regierung der Oberpfalz zu sehen ist. Zwischen 11.15 Uhr und 13 Uhr ist sie von Montag bis Freitag öffentlich zugänglich. Die Wanderausstellung mit informativen Bannern und nützlichem Zubehör kann für eigene Veranstaltungen bei der Regierung der Oberpfalz – Sachgebiet Wasserwirtschaft gebucht werden. Die „AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ – Trinkwasser für die Oberpfalz“ wurde von der Regierung der Oberpfalz ins Leben gerufen, um Wasserversorger, staatliche und kommunale Stellen sowie Verbände und Bürger zusammenzubringen und eine Plattform für Ideen, Austausch und Diskussionen rund um das Thema Grundwasserschutz zu bieten.

Auch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz lädt unter dem Motto WASSER.SCHATZ.BAYERN herzlich dazu ein, die Vielfalt zu entdecken, wie Wasser unseren Alltag beeinflusst und bereichert. Unter www.stmuv.bayern.de/themen/wasserwirtschaft/weltwassertag finden Sie zahlreiche Veranstaltungen in ganz Bayern und weitere Informationen zum Weltwassertag.

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