Moorgebiet bei Arrach
Größe: 13 ha
NSG-Nr.: 300.65
Das Moorgebiet ist ein seit 1995 geschütztes Moor im Naturraum Innerer Bayerischer Wald. Auf einer Fläche von 13 ha finden sich verschiedene Moortypen wieder. Um zwei Hochmoorkerne im Zentrum gruppieren sich Zwischen- und Niedermoorbereiche. Alle Bereiche unterscheiden sich durch unterschiedliche Pflanzengesellschaften. Vom Torfmoos über Sonnentau zu Wollgras sind viele gefährdete Pflanzen vertreten. Auch Restbestände von Moorwäldern mit Kiefern und Moorbirken sind vorhanden. Faunistische Besonderheiten sind Kreuzotter und Biber. Bereits seit mehreren Jahren werden regelmäßig Pflegemaßnahmen durchgeführt, da standortfremde Baumarten die heimische Flora verdrängen sowie Entwässerungen das Gleichgewicht des Moores beeinflussen. Um der Entwässerung entgegen zu wirken wurden unter Kenntnis der Wassermenge und der Wasserqualität im Einzugsgebiet verschiedene Staupunkte sichergestellt.
Das Moor wurde durch Untersuchungen auf ein Alter von 5600 Jahre geschätzt. Als eines der letzten „lebenden“ Moore, also ein Moor das sich im Aufbau befindet, ist es besonders schutzwürdig. Es erfüllt so auch vielfältige Funktionen für den Menschen durch Wasser- und Hochwasserschutz, Boden- oder Klimaschutz.
Tier- und Pflanzenarten: Im Zwischenmoorbereich des Arracher Moores lässt sich der in Bayern gefährdete Fieberklee (Menyanthes trifoliata) finden. Zusammen mit anderen Pflanzen bildet der Fieberklee ein Schwingrasenmoor, das Anfangsstadium der Moorbildung. In den offenen Hochmooren und im Moorwald wächst das Scheidige Wollgras (Eriophorum vaginatum). Lebensraum bieten diese Pflanzen unter anderem der Kreuzotter (Vipera berus), die einzige Giftschlange Deutschlands, und dem Feuersalamander.
Begehbarkeit: Der größte Teil des Naturschutzgebietes lässt sich über den eigens geschaffenen Moorlehrpfad erkunden und entdecken. Informationstafel und ein Moorquiz machen das Thema Moor auch für Kinder erlebbar. Einen guten Blick in das Gebiet bietet auch der Fuß- und Radweg, der direkt am Moorgebiet entlang führt. Bitte bleiben Sie unbedingt auf den Wegen.